schmerzhafter Spaziergang

Um den Wagen nicht dauernd für Kurzstrecken zu nutzen, erledige ich gerne morgens alles in einem Aufwasch: Hundespaziergang, Einkäufe, Tierarztbesuche, Postgänge usw. Je nachdem ob und was so ansteht, wähle ich die Ecke aus, in der ich mit den Hunden laufe….   da ich noch zum Fressnapf musste, um den Vollfleischdosenvorrat für die Gremlins aufzufüllen, und anschließend noch eine Retoure beim Paketshop abliefern wollte, entschied ich mich für den Ennert, der in unmittelbarer Nähe zu beiden „Anlaufstellen“ liegt.

Wald im Oktober. Eine schlechte Wahl!

Ich hatte nämlich nicht bedacht, dass hier an einigen Stellen Kastanien stehen…und dass zu dieser Zeit die Nussfrüchte von den Bäumen purzeln. Sprich: auf weiten Wegstrecken liegen dicht an dicht die Kastanien in ihren stacheligen Hüllen auf dem Boden!

Teilweise sind die Hunde wirklich im Schneckentempo gelaufen, um sich die Pfötchen nicht komplett zu zerstechen und freie Stellen zu entdecken, auf die sie sicher treten konnten. Manchmal mussten sie aber stehen bleiben, bis ich eine Passage freigescharrt hatte… als Mensch hat man ja den großen Vorteil, in robusten Tretern unterwegs zu sein, durch die die Stacheln nicht dringen.

Glücklicherweise war der Großteil der Wege aber frei und so konnten wir schließlich durchatmen und wieder unbeschwert weiterlaufen!

Nach einer Weile habe ich mich sogar getraut, Sofia abzuleinen, die ja doch jagdlich recht stark motiviert ist…. sich aber recht anständig benommen hat.

Als sich uns dann schließlich von hinten ein Geländewagen näherte, habe ich die Wauzis (allesamt frei laufend) nur locker zu mir gerufen  und mich an den Wegrand gestellt. Sofia wurde zwar vorsichtshalber angeleint, damit sie nicht aus Angst vor dem brummenden Ungetüm stiften geht, doch bei den beiden Kleinen ist das nicht nötig. Matilda saß sofort brav neben mir… und Mortisha wackelte ganz gemütlich nach einem Schulterblick zu dem langsam immer näherrollenden Wagen im Passgang zu mir. Nun sah ich auch, wer da im Auto saß: der Revierförster mit einem Kollegen. 

Es hat die beiden aber überhaupt nicht gestört oder aufgeregt, dass die Hunde im Naturschutzgebiet unangeleint unterwegs waren: beide haben im langsamen Vorbeifahren nur freundlich gewunken und gelächelt.

Da der Weg an dieser Stelle kerzengerade verläuft, hatten die beiden uns schon aus mehreren hundert Metern Entfernung gesehen und offenbar reichte es ihnen zu sehen, dass alle Hunde brav auf den Wegen blieben und auf Zuruf mehr oder weniger schnell zu mir kamen.

SO lobe ich mir das: statt auf irgendwelchen Regelungen zu pochen und auf Konfrontation zu gehen, ist unser Förster wirklich sehr nett und umgänglich. Solange von Hunden keine Gefahr für Wild und/oder Spaziergänger ausgeht, lässt er auch mal Fünfe gerade sein und gesteht Hundehaltern und ihren Vierbeinern ein paar Freiheiten zu. Vielen Dank dafür!

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